Haptische Effektlacke –Teil 1
Insbesondere Markeninhaber suchen diesen haptischen Eindruck, der positive Emotionen bezüglich des Inhalts unterstützen soll. Denn je höherwertiger die Verpackung sich für den Konsumenten anfühlt und er ein positives Gefühl damit assoziiert, desto eher wird der Konsument das Produkt erwerben. Haptische Effekte können folglich die Wirkkraft des jeweiligen Markenver¬sprechens sowie die wahrgenommene Qualität des beworbenen Produkts zielgenau verstärken.
1. Relieflacke
Wirkung:
• Sorgen für ein fühlbares Erlebnis
• Hoher Glanzgrad bei erhabener Lackschicht
Technischer Hintergrund:
• Er ergibt eine Oberflächentextur als UV-härtender, hochauftragender Lack
• Bringt definierte Strukturen auf
• In Kombination mit Hochglanzlack möglich, um für das Druckmotiv eine möglichst hohe Plastizität zu erzielen
• Alternative zu herkömmlicher Blindprägung
Beispiel:
• Dreidimensionale Strukturen auf exklusiven Tabak- und Kosmetikverpackungen
• Nicht gut geeignet für: feine Schriften, Anschnitt, innerhalb von Nut- und Rilllinien
2. Rubber-Touch-Lacke
Wirkung:
• Gummiartiger, rutschhemmender Griff
• Individuelle Matteffekte, „Aha-Erlebnis“, da meist unvermutet
Technischer Hintergrund:
• Durch weiche, elastische Mikrostrukturen in der Oberfläche wird die einzigartige Haptik erzeugt.
• Rubber-Touch-Lacke sind i. d. R. leicht opak
• Druckbilder können partiell veredelt werden (Details, Schriften, Raster)
Beispiel:
• Tabakverpackungen und Produkte, die einen maskulinen Touch aufweisen sollen
3. Silk- oder Soft-Touch-Lacke
Wirkung:
• Weicher, angenehmer Griff
• Edler Matteffekt und seidige Oberfläche („Silk-Feel“)
Technischer Hintergrund:
• In Kombination mit der Beschichtung auf einer PP- und PET-Folie können durch sehr feine Partikel im Mattlack
Seide und Samt simuliert werden
Beispiel:
• Verpackungen für Beauty- und Luxusprodukte
4. Paper-Touch-Lacke
Wirkung:
• Vermittelt natürlichen, papierartigen Griff
• Intensive Matteffekte und raue Oberfläche
Technischer Hintergrund:
• In Kombination mit der Beschichtung auf Kunststofffolien können durch sehr grobe Strukturgeber im Mattlack
Kraftpapier, Pergament, Holzoberflächen oder Sand simuliert werden.
• Für den Frontaldruck auf Kunststoffverpackungen
Beispiele:
• Verpackungen für „natürliche Lebensmittel“ wie Müsli, Trockenfrüchte, Nüsse usw.